Der neue Panoramazug bringt Sie ohne Umstiege von Interlaken nach Montreux – in der Prestige-Klasse mit erhöhten und drehbaren Sesseln
Der Traum ist alt, mehr als hundert Jahre – am 11. Dezember 2022 wird er Wirklichkeit. Dann fährt zum ersten Mal ein Zug im offiziellen Betrieb durchgehend von Montreux nach Interlaken.
Die Idee, den Genfer und Thuner See und damit drei Wirtschaftszentren zu verbinden, reicht bis ins Jahr 1873 zurück. Fast 150 Jahre sollte es dauern, bis der Traum der Eisenbahnpioniere in Erfüllung gehen würde – jetzt ist es soweit.
Eisenbahn- und Technik-Begeisterte erkennen hinter dieser Sensation die technologische Meisterleistung, die weltweit einmalig ist: Differenzen in der Spurweite der Gleise zu überwinden.
Und Sie als Reisende genießen den Komfort, während Ihrer rund dreistündigen Fahrt ohne Umstiege bequem in Ihrem weichen Fauteuil sitzenbleiben zu können.
Freuen Sie sich darauf, die Schweiz in Ihrer ganzen Schönheit hautnah zu erleben: Vom mediterran angehauchten Genfer See kommend, gelangen Sie in die Berge, von den Palmen der Waadtländer Riviera zum Gipfelschnee des Berner Oberlands, aus der romanischen, französisch inspirierten Schweiz in den deutschsprachigen Teil und tauchen ein in die Faszination eines Landes voller lebendiger Kontraste.
Damit Sie die Fahrt vollumfänglich genießen können, haben sich die Entwickler einiges einfallen lassen: Für erstklassige Ausblicke sorgt nicht nur die hochmoderne, großflächige Panoramaverglasung, sondern – in der Prestige-Klasse – auch die um 40 cm erhöhten Sitze.
So haben Sie tatsächlich das Gefühl, Teil der wie märchenhaft wirkenden Szenerie zu sein. Weiterer großer Vorteil für Sie: Sie sitzen, wenn Sie mögen, immer in Fahrtrichtung – dank drehbarer Sessel.
Ein anspruchsvolles gastronomisches Angebot mit Wein aus dem Lavaux und Spezialitäten aus dem Berner Oberland machen das Genusserlebnis für Sie perfekt.
Helvetische Meisterleistung und Wunder der Technik
Das technologische Wunder, das sich hinter dieser Meisterleistung verbirgt, lautet: variables Drehgestell. Das Problem lag in unterschiedlichen Spurweiten begründet: Wie kann der Zug von der Meterspur zwischen Montreux und Zweisimmen wechseln auf die Normalspur mit einer Spurbreite von 1,435 m zwischen Zweisimmen und Interlaken? Als immer klarer wurde, dass die Gleise sich nicht würden verändern lassen, kam man zu dem Entschluss, dass dann eben das Rollmaterial sich würde anpassen müssen.
In der Umspuranlage in Zweisimmen vollzieht sich dann der Wechsel: Der aus Montreux kommende Zug befährt die Anlage mit 15 km/h. Währenddessen richten sich Klappen auf, die den Zug von unten stützen. Das nunmehr vom Gewicht des Wagenkastens befreite Drehgestell verbreitert sich von 1000 auf 1435 mm. Zusätzlich hebt der Kasten sich von den 350 mm eines Meterspurperrons auf die 550 mm des Normalspurperrons.
Doch damit nicht genug: Auch die Differenz in der elektrischen Spannung auf der Strecke – zwischen Gleich- und Wechselstrom – muss berücksichtigt werden. Daher werden in Zweisimmen die Lokomotiven getauscht.
Nach nur acht Minuten ist der Zug wieder startklar – dann geht die Fahrt weiter Richtung Jungfrauregion.
Freuen Sie sich auf wunderschöne Dörfer und malerische Landschaften.
Einige der schönsten Orte der Schweiz ziehen an Ihnen vorüber:
Montbovon – Rossinière
Eine knappe Stunde nach der Abfahrt in Montreux erreicht der Zug das verträumte Dorf Montbovon an der sogenannten Käsestraße. Der im freiburgischen Greyerzerland gelegene Ort war früher ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt: Von hier aus wurden die weltbekannten Alpkäse Greyerzer und Etivaz in alle Richtungen exportiert. Auf der Fahrt Richtung Château-d‘Oex wartet ein weiteres Highlight auf Sie. Direkt neben dem Bahnhof von Rossinière entdecken Sie das größte Chalet der Schweiz – ein Holzhaus aus dem Jahr 1750 mit 113 Fenstern.
Château-d‘Oex
Dann bringt der GoldenPass Express Sie ins Mekka der Heißluftballon-Fans. Château-d’Oex verzaubert nicht nur mit seiner einmaligen Lage, sondern auch einem für Heißluftballonfahrten optimalen Mikroklima. Freuen Sie sich darauf, den einen oder anderen bunten Ballon am Himmel zu entdecken. Dabei ist der Ort traditionsbewusst geblieben: Noch heute wird der Alpkäse Etivaz hier über dem Holzfeuer hergestellt – aus Rohmilch direkt von der Alpe wird im traditionellen Verfahren die würzig-nussige Köstlichkeit gewonnen.
Rougemont – Gstaad
Kurz vor Rougemont passieren Sie die Flendruz-Brücke, mit 118 Metern die längste der insgesamt 62 Brücken der Strecke. Über Rougemont, das vor allem wegen seines Schlosses und der traditionellen Bauernhäuser bekannt ist, geht die Fahrt weiter ins mondäne Gstaad.
Der Legende nach wurde Gstaad von Gottes Hand geformt. Während er geruht habe, habe seine Hand auf der Landschaft gelegen: Seine fünf Finger hätten die Täler geformt, seine Handfläche Gstaad. Während zwischen den Bergen und Tälern rundherum heimelige Dörfer liegen, bezaubert Gstaad mit dem Glanz und noblen Charme eines weltoffen-glamourösen Bergdorfes.
Zweisimmen
Während Sie vom wunderschönen Fachwerkbahnhof Zweisimmen aus auf Alpwiesen schauen, auf denen friedlich die Milchkühe grasen, vollzieht sich unter Ihrem Zug das technologische Wunder: Der Golden Pass Express wird von der Meter- auf die Normalspur umgespurt – innerhalb weniger Sekunden. Nach dem Lokwechsel geht die Fahrt weiter.
Spiez
Am Südufer des türkisblauen Thunersees gelegen, gilt Spiez als die schönste Bucht Europas. Eingebettet zwischen sanften Hügeln und Rebhängen, dominiert vom mittelalterlichen Schloss, ist es Spiez gelungen, seinen dörflichen Charakter zu bewahren und gleichzeitig dank der vielfältigen Erlebnismöglichkeiten zum „Kraftoft am Wasser“ zu werden.
Interlaken
Der zwischen den beiden Seen – „inter lacus“ – Thuner- und Brienzersee gelegene, weltbekannte Ferien- und Kongressort bildet den Endpunkt der Golden-Pass-Express-Strecke. Interlaken ist das Tor zur Jungfrauregion und damit Ausgangspunkt für Ausflüge zu den bekanntesten Orten der Schweiz, wie etwa dem Jungfraujoch „Top of Europe“.
Hier betreten Sie auf 3454 Metern über dem Meer eine faszinierende Welt aus Schnee und Eis – und genießen einen wirklich atemberaubenden Weitblick bis in den Schwarzwald und auf der anderen Seite auf den größten Eisstrom der Alpen, den 22 km langen Aletschgletscher.
Fahrplan des GoldenPass Express
Preise und Reservierungen
Strecke Montreux-Interlaken bzw. umgekehrt:
in der 2. Klasse 59,- CHF pro Person und
in der 1. Klasse 96,- CHF
Der Zuschlag für den Panoramazug beträgt
in der 1. und 2. Klasse 20,- CHF pro Person
und in der Prestigeklasse: 49,- CHF pro Person