Sie sind klein und sehr überschaubar – und ihre Lage macht sie zu einzigartigen Kleinoden der Schweiz: Fest mit der Erde verbunden und doch dem Himmel so viel näher als die großen Metropolen, verzaubern die Bergdörfer mit einem unwiderstehlich faszinierenden Zusammenspiel von traditioneller Urtümlichkeit und exponierter Lage hoch über dem Tal.
Heute stelle ich Ihnen die acht idyllischsten Orte vor:
1. Juf

Irgendwann endet die Straße – und dann auch das Tal. Was bleibt: majestätische Berge, sattgrüne Hänge, leicht verstreut zwei Hände voll Häuser. Juf ist die höchstgelegene ganzjährig bewohnte Siedlung der Schweiz und liegt mit seinen 2126 m über der Baumgrenze. Einwohnerzahl schwankend, zwischen 25 und 27.
Der Winter hat das Dörfchen ganze sechs Monate fest im Griff: Von November bis Mai ist an Plusgrade nicht zu denken. Das Wetter ist rauh, die Alltagsgestaltung eine Herausforderung. Wenn die Temperaturen sich dann um den Gefrierpunkt herum bewegen, gilt das in Juf als Vorbote des Frühlings.
Erst 1948 wurde Juf zur dauerhaften Siedlung gemacht. Die Bewohner erzählen, dass die Berge im Rücken ihnen das Gefühl von Schutz und Geborgenheit vermitteln – und einen großen Vorteil hat die Lage ganz gewiss: Juf liegt fast immer über den Wolken und profitiert von schönstem Sonnenschein, während drunten im Tal der Nebel wabert.
Das Lebensgefühl in Juf ist unvergleichlich: Hier bestimmt nicht der Stress unserer modernen Welt das Leben, sondern die Natur in ihren ganzen Intensität und Schönheit.
2. Guarda

Guarda im Unterengadin ist einer der schönsten Orte Graubündens – und ein Dorf, das sich mit allen Sinnen erfahren lässt. Wer durch die schmalen Gassen schlendert und die pittoresken, zumeist aus dem 16. oder 17. Jahrhundert stammenden Engadiner Häuser mit ihren bezaubernden, kunstvollen Malereien und Sgraffiti betrachtet, für den bleibt die Zeit für einen Moment stehen.
Die Stille in Guarda ist geradezu magisch. Besonders am Abend, wenn die Sonne hinter den Unterengadiner Dolomiten verschwunden ist, kehrt im Dorf eine unvergleichliche Ruhe ein – perfekt, um wirklich abzuschalten und den Alltag weit hinter sich zu lassen.
Bekannt ist Guarda auch für sein Kunsthandwerk: Ob Sie ausgefallene Töpferware lieben oder Kunst- und Bauschmiedearbeiten oder Seidenmalerei – hier werden Sie die schönsten Schätze entdecken, liebevoll hergestellt in kleinen Werkstätten, die Sie noch lange erinnern werden an einen ganz besonderen Ort.
3. Bergün

Das schmucke Bahndorf auf 1373 m liegt direkt an der UNESCO-Albula-Bahnstrecke, unweit des grandiosen Landwasserviadukts: ein Mekka für Bahnfans, die im Bahnmuseum alles Wissenswerte über die Geschichte der wichtigsten Schweizer Bahnen erfahren.
Aber auch abseits der Schiene hat Bergün einiges zu bieten: Mit seinem schmucken Dorfbild – hier ist ein Sgraffiti-geschmücktes Haus schöner als das nächste -, der tollen Lage an der Bahnstrecke und der imposanten Berglandschaft im Hintergrund lädt Bergün Sie ein, Ruhe und Entschleunigung inmitten herrlicher Natur zu erleben. Die Häuser in Bergün ähneln sich in ihren Ausmaßen, ihren Giebeldächern und ihren Sgraffiti – und sorgen so für wunderbare Harmonie für das Auge. Auch die für ein kleines Dorf untypisch breiten Straßen sind eine Einladung an die Augen, zu wandern und die erst auf den zweiten Blick zu erkennenden Schönheiten zu würdigen: die geschnitzte Tür hier, die kunstvollen Malereien und den geschmiedeten Türklopfer dort.
4. Mürren

Auf einer Sonnenterrasse hoch über dem gletschergeschichtlich berühmten Taltrog von Lauterbrunnen liegt das wunderschöne Bergdorf Mürren – auf einer Klippe spektakulär an den Hängen des Schilthorns, von der Sonne geküsst, von imposanten Gipfeln umrahmt und so typisch Schweiz, dass Sie sich direkt verlieben werden.
In Mürren ist das berühmteste Dreigestirn der Schweiz überall präsent: Immer wieder schweift Ihr Blick bewundernd zu den kühnen, schneebedeckten Gipfeln von Eiger, Mönch und Jungfrau, über denen sich ein blauer Himmel wölbt – das sind Landschaftsbilder, die Sie noch lange begleiten werden. Die braungebrannten Holzchalets vor saftig grünen Wiesen tun ein Übriges, um Sie vollends eintauchen zu lassen in eine entschleunigte Postkartenidylle.
Mürren ist autofrei – Sie werden also all die herrlichen alpinen Genussmomente fernab von Autolärm und Abgasen genießen können. Sollten Sie noch höher hinaus wollen, lockt der Gipfel des 2970 m hohen Schilthorns – mit der Luftseilbahn gelangen Sie ab Mürren in kurzer Zeit zu diesem nicht zuletzt durch den Bond-Film berühmt gewordenen spektakulären Aussichtspunkt.
5. Grimentz

Das Val d’Anniviers ist ein uriges, weitläufiges Alpental im Wallis, an linken Ufer der Rhône, und wartet mit beeindruckenden Naturlandschaften auf: Märchenhafte, verträumte Seen, imposante Eis- und Blockgletscher und schneebedecke Berggipfel bilden eine abwechslungs- und kontrastreiche Kulisse für die kleinen Bergdörfer.
Eines der charmantesten Dörfer im Tal ist Grimentz auf 1564 m. Seine enge, autofreie Hauptgasse wird Sie in helle Begeisterung versetzen: Sie ist gesäumt von dicht an dicht stehenden, sonnenverbrannten Holzhäusern, die allesamt liebevoll mit leuchtend roten Geranien geschmückt sind – ein ganz bezaubernder Anblick!
Das Zentrum des Dorfes bildet das Bürgerhaus, auch „Maison Bourgoisiale“: In seinem Keller reift ein weißlicher Gletscherwein in alten Lärchenfässern heran – eine Weinspezialität der ehemaligen Nomaden-Bauern, die nur einmal im Jahr kredenzt wurde: wenn der Bischof zu Besuch kam. Heute kann der Wein von jedem Besucher verkostet werden.
6. Iseltwald

Wenn Ihnen in den Gassen des schmucken Dörfchens eine Märchenfee entgegenkäme – Sie würden sich nicht wundern: Iseltwald ist ein Kleinod mit märchenhafter Anmutung, so zauberhaft liegt es in einer Bucht am Brienzer See, so unwirklich türkisgrün schimmert das Wasser, so idyllisch fassen grüne Alpwiesen das Dorf ein, so machtvoll und groß stehen die Berge schützend am Horizont.
Blumengeschmückte Holzchalets, teilweise aus dem 18. Jahrhundert stammend, säumen die Gassen – und dass Iseltwald nur etwas über 400 Einwohner zählt und eine überschaubare Anzahl an Geschäften hat, bedeutet: Hier liegt der Fokus ganz auf der Schönheit der Natur. Und dass diese wirklich atemberaubend ist, bemerken Sie beim ersten Spaziergang durch das Dorf: Iseltwald hat eine einmalig schöne, geschwungene Bucht, die sich malerisch in den Brienzer See hinein erstreckt. Die Attraktionen, die Sie von hier aus erreichen, sind zahlreich: Seien es die berühmten Giessbachfälle, das Brienzer Rothorn oder eine entspannte Schifffahrt auf dem türkis schimmernden Wasser – hier erleben Sie Schweizer „Heile-Welt-Momente“ in ihrer schönsten Form.
7. Soglio

Uralte Steinhäuser, bunte Türen, gestapeltes Holz: Auf einer sonnigen Bergterrasse im Bergell, einen charmanten Landstrich zwischen der Schweiz und Italien, liegt das 300-Seelen-Dörfchen Soglio, dominiert von der hart am Hang stehenden Kirche St. Lorenzo.
Schmale, mit Steinen gepflasterte Gassen bilden die charmante Basis für die typischen kleinen Häuser, die wirken, als seien sie einer Legende aus längst vergangener Zeit entsprungen.
Unbedingt anschauen sollten Sie sich, wenn Sie Soglio besuchen, das Palazzo Salis. Das Palazzo Salis ist ein historisches Haus, das 1629 erbaut wurde von Ritter Baptista von Salis, das seit 1876 als Hotel genutzt wird und noch heute in Familienbesitz ist. Das romantisch-elegante Palazzo Salis ist umgeben von zwei Mammutbäumen und einem barocken Rosengarten – anmutig und mediterranes Flair ausstrahlend. Schon Rilke weilte an diesem einmalig schönen Ort.
8. Greyerz

Im mittelalterlichen Städtchen Greyerz, auch bekannt unter dem französischen Namen Gruyères, das malerisch auf einem Hügel am Fuße der Voralpen situiert ist, bietet sich Ihnen nicht nur ein atemberaubender Blick in die umliegende Landschaft – Sie fühlen sich vielmehr eingeladen auf eine kleine Reise in die Vergangenheit: Wenn Sie im autofreien Greyerz über die alten Kopfsteinpflasterstraßen spazieren, vorbei am wunderschönen zentralen Brunnen, atmen Sie den Charme vergangener Tage.
Greyerz bietet Kultur und Kulinarik gleichermaßen: Besuchen Sie eines der vier Museen, etwa Schloss Greyerz, das, umgeben von einer Festungsmauer, majestätisch über dem Ort thront, das Tibet-Museum oder die Schaukäserei La Gruyére, wo Sie den Käsern bei der Herstellung des weit über die Grenzen Fribourgs hinaus bekannten Spezialität über die Schulter schauen können.
Den authentischen Geschmack der Region erleben Sie in einem der zauberhaften Restaurants: Lassen Sie sich Fondue, Rösti und Älplermagronen munden und beschließen Sie die kulinarische Genussepisode mit Meringues mit Doppelrahm.