Andermatt Schöllenenschlucht mit Teufelsbrücke
Andermatt, Schöllenenschlucht mit Teufelsbrücke (© zugprofi.com)

Schöllenenschlucht und Teufelsbrücke

Auf einer Reise über den Gotthardpass führt an ihr kein Weg vorbei – an der wildromantischen, schaurig-schönen Schöllenenschlucht bei Andermatt. Stufen, Wege und Stege bauten die Bewohner des Urserntals aus eigener Kraft; für den Bau einer Brücke, so will es die Legende, brauchten sie übermenschliche Hilfe.

Die Legende der Teufelsbrücke

Der Sage nach ging es mit dem Teufel höchstpersönlich zu, als diese nach ihm benannte Brücke entstand: Den Bewohnern der engen Bergtäler im Kanton Uri gelüstete es nach der Sonne Italiens, nach süßem Wein und all den anderen feinen Dingen, die das Leben angenehm machen. Allein – die Schöllenenschlucht, in der die wilde Reuss tobte, stellte ein zu großes, ja, unüberwindliches Hindernis da. Alleine kamen sie nicht weiter – da riefen sie den Teufel um Hilfe an. Ein gewagtes Unterfangen, wie sich herausstellen sollte. Der Teufel gibt wohl keine Geschenke. Er verlangte im Gegenzug zum Bau der Brücke eine Menschenseele. Die Geschichte ging gut aus – und seitdem steht den Bewohnern des Urserntals der Weg nach Italien offen.

Gotthard
Gotthard (Quelle Pixabay)

Historische Bedeutung und Bauwerke

Tatsächlich war das Urserntal über lange Zeit hinweg ein wichtiger Ausgangspunkt für die Alpenüberquerung. Es verband Nord- und Südeuropa über den Gotthard, nach Westen hin zur Furka und nach Osten hin über den Oberalppass. Da der Gotthard die einzige Alpenüberquerung ist, bei der man nur einen einzigen Pass überwinden muss, kam ihm zu allen Zeiten eine immens hohe Bedeutung zu.

Bereits um 1200 wurde die schwer begehbare Schöllenenschlucht mit zwei Holzbrücken erschlossen. Um 1595 entstand dann die erste kühne Brücke aus Stein, deren Überreste noch heute am linken Flussufer zu sehen sind. Sie fiel aber schon kurze Zeit später den Naturgewalten eines schweren Unwetters zum Opfer. Die Brücke, wie wir sie heute sehen, stammt aus dem Jahr 1956.

Schöllenen Rundweg
Schöllenen Rundweg © Martin Wabel (andermatt.swiss)

Der Rundweg und Sehenswürdigkeiten

Wenn Sie die sagenumwobene Schöllenenschlucht besuchen, sollten Sie unbedingt den Rundweg gehen, der Ihnen weite Teile der beeindruckenden Felsformationen ganz bequem nahebringt: Der gesicherte Rundweg ist einfach begehbar – in einem gemütlichen Tempo brauchen Sie nicht länger als 30 Minuten. Geboten wird Ihnen ein atemberaubender Blick in die faszinierende Wasserwelt der Schlucht mit der türkisblauen Reuss, die tief unten gurgelt, rausch und stiebt – Naturgewalten in ihrer ganzen Macht und Schönheit. Im Restaurant Teufelsbrücke, das direkt bei der Brücke liegt, genießen Sie internationale Köstlichkeiten inmitten einer imposanten Felskulisse – ein wunderschöner, intensiver Genussmoment.

In der Schlucht erinnert ein in den Felsen gehauenes Gedenkkreuz seit 1898 an die Schlacht der napoleonischen Truppen gegen die Russen, die 1799 in der Schöllenenschlucht ausgefochten wurde. Zur Erinnerung an die gefallenen russischen Soldaten wurde dem russischen General Suworow hier ein Denkmal erbaut.

Unser Tipp für Sie: Vom Bahnhof Andermatt aus gelangen Sie in rund 20 Minuten Fußweg zur Schöllenenschlucht – diese Attraktion sollten Sie unbedingt in Ihre Schweizreise miteinbauen!


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