Rheinschlucht

Kennen Sie schon den Grand Canyon der Schweiz?

Schroffe, steil aufragende Felswände, zerklüftete Steinformationen, mittendrin der wildschäumende, blaugrüne Rhein – nicht umsonst wird die Rheinschlucht auch Grand Canyon der Schweiz genannt.

Die Entstehung der Rheinschlucht ist wahrhaft spektakulär. Als vor 9.500 Jahren beim wohl größten Bergsturz der Alpen mehrere Kubikmeter Fels donnernd ins Tal stürzten, begruben sie den Vorderrhein unter sich. Ein 25 km langer See wurde angestaut.

Doch im Lauf der Jahrtausende, peu à peu, grub sich der Fluss stetig in die mehrere 100 Meter dicken Schuttmassen ein – ein großartiger und überwältigender Beleg für die Kraft beharrlich sich vollziehender Naturvorgänge. Der Ilanzer See konnte nach und nach abfließen – die Rheinschlucht war entstanden.

In der Rheinschlucht (©-Ciliox GmbH)

Die Rheinschlucht und der Glacier Express

Die Reise des Rheins ist von seiner Quelle im Tomasee bis zur Mündung in Rotterdam rund 1300 km lang. Die 14 km in der Rheinschlucht zwischen Illanz und Reichenau, auf denen er sich sein ursprüngliches Bett zurückerobert hat, gehören sicher zu den spektakulärsten Abschnitten. Diesen Anblick sollten Sie sich nicht entgehen lassen!

Bei einer Alpenpanoramabahn-Reise mit Zugprofi haben Sie die Gelegenheit, im berühmten Glacier Express die Rheinschlucht zu passieren.

Auf der weltbekannten Strecke zwischen Zermatt und St. Moritz fährt der Glacier Express, nachdem er den Oberalppass überquert hat und wieder talwärts Richtung Chur unterwegs ist, durch die imposanten, bis zu 350 m hohen Kalksteinformationen hindurch.

Sie werden begeistert sein vom Farbspiel, das sich Ihnen bietet. Die schroffen Felsen sind von feinem weißlichen Pulver bedeckt, während der Rhein sich wie ein leuchtend jadegrünes Band durch die Schlucht schlängelt und stürzt.

Rheinschlucht
Rheinschlucht (Quelle Pixabay)

Die Rheinschlucht – ein Eldorado für Naturliebhaber

Für Naturfreunde ist der Swiss Grand Canyon ein absolutes Highlight. Als eines der ersten Gebiete wurde die Rheinschlucht ins „Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung“ aufgenommen.

Hier finden eine Vielzahl gefährdeter Tiere und Pflanzenarten einen geschützten Lebensraum. In der Rheinschlucht etwa sind der Flussregenpfeifer und der Flussuferläufer heimisch.

An den steilen und gen Süden ausgerichteten Hängen wachsen die Erika-Föhrenwälder – eine seltene Waldgemeinschaft von besonderem ökologischen Wert. Auf den trockenen Kalkrohböden kann nur die Föhre Fuß fassen.

Am Vorderrhein wächst wunderschöner Auenwald mit Weißerlen – typisch für das Ufer von Gebirgsflüssen. Weißerlen haben nicht nur die Fähigkeit, dem Hochwasser zu trotzen, sie ertragen dank ihrer biegsamen Äste auch gelegentliche Schuttüberdeckungen.

Durch jedes Hochwasser neu geformte Inseln und offene Kiesbänke runden das Bild einer typischen Auenlandschaft ab.

Die Rheinschlucht ist einfach zu erkunden

Wenn Sie beim Durchfahren der Rheinschlucht Lust bekommen haben, sie noch ausgiebiger zu erleben und zu entdecken, können Sie dies sowohl zu Fuß als auch mit dem Rad, der Bahn oder sogar dem Postauto tun.

Von Davos, Klosters oder Chur aus gelangen Sie mit der Bahn ganz bequem zunächst nach Reichenau, der Pforte zur Rheinschlucht. Auf der Weiterfahrt von Reichenau nach Ilanz können Sie unterwegs an verschiedenen Stellen einfach aussteigen und ein Stück wandern.

Tipp: Es ist überaus lohnend, für Reichenau etwas Zeit einzuplanen und das dortige Schloss zu besichtigen. das malerisch am Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein liegt. Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Schloss, in dem einst sogar Louis Philippe, der letzte König der Franzosen wohnte, ist heute ein Weingut. Hier lässt sich auf ganz charmante Weise das Eintauchen in die Geschichte mit einer köstlichen Weindegustation verbinden.

Ein besonders schöner und leicht begehbarer Wanderweg führt von Reichenau an der Bahnlinie entlang bis nach Trin, der nächsten Station.

Tipp: In Trin, nur 100 Meter vom Bahnhof entfernt, zieht die „Punt Ruinaulta“ Ihre Blicke auf sich. Die 105 Meter lange Hängebrücke, mit Kanthölzern belegt und von Stahlträgern gehalten, spannt sich als dynamische Brückenkonstruktion über den Vorderrhein. Genießen Sie nicht nur das Gefühl, in Bewegung und dennoch gehalten zu sein, sondern auch die wunderbaren Ausblicke in die Flusslandschaft.

Das Restaurant in der alten Bahnstation Trin lockt mit köstlichen Spezialitäten, wie etwa hausgemachter Polenta.

Rheinschlucht
Rheinschlucht (© Ciliox GmbH)

Wunderbare Ausblicke

Eine Wanderung, bei der Sie in den Genuss kommen, den wohl eindrücklichsten Teil der Rheinschlucht hautnah zu erleben, führt von Versam Safien in rund eineinhalb Stunden zum Bahnhof Valendas-Sagogn.

Schon von der Aussichtsplattform Islaboard in Versam Safien aus haben Sie einen spektakulären Blick auf die schroffen, steil abfallenden Kalksteinwände. Diese atemberaubende Aussicht bietet sich Ihnen auf dem 5 km langen, abwechslungsreich durch Wälder und über Lichtungen führenden Wanderweg immer wieder.

Mit dem Zug fahren Sie dann weiter nach Ilanz, dem Endpunkt der Reise durch die Rheinschlucht. Unbedingt einen Besuch abstatten sollten Sie der malerischen Ilanzer Altstadt mit ihren gut erhaltenen historischen Gebäuden aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Besonderes Bonbon: In der Sommersaison setzt die Rhätische Bahn samstags und sonntags einen Erlebniszug mit offenen Aussichtswagen auf der Strecke ein. Die Rheinschlucht ist nicht nur zu sehen, auch den frischen Wind zu spüren und den Duft von schäumendem Wasser und Föhrenwald zu schnuppern, ist ein wahrhaft sinnliches Erlebnis.

Und das Beste: Bei ausgesuchten Zugprofi-Angeboten sind Sie schon im Besitz eines gültigen 2.-Klasse-Tickets. Dieses berechtigt Sie, die Züge der Rhätischen Bahn kostenlos zu nutzen, auch den Erlebniszug durch die Rheinschlucht.

Aber auch spontan können Sie vor Ort das Ruinaulta-Ticket lösen und damit einen Tag lang kreuz und quer mit den Zügen und Postautos der Rheinschlucht fahren.

Erlebniszug Rheinschlucht
Erlebniszug Rheinschlucht © Rhätische Bahn/Andrea Badrutt

So kann Ihr Ausflug stattfinden:

Hinfahrt nach Ilanz: Strecke Davos Platz via Davos Dorf, Klosters Platz, Chur, Reichenau-Tamins (2 Umstiege in Landquart und Chur)

Ab Davos Platz07:2908:2609:2610:0211:02
Ab Davos Dorf07:3308:3009:3010:0611:06
Ab Klosters Platz07:5908:5909:5910:5911:59
Ab Chur08:5509:5510:5511:5512:55
An Ilanz09:3010:3011:3012:3013:30

Bemerkung: Wenn Sie in Klosters Dorf Ihren Urlaub verbringen, können Sie entweder mit dem Bus nach Klosters Platz fahren oder noch folgende Bahnverbindungen mit je einem Umstieg in Landquart und Chur nehmen: → ab 07:31, 08:34, 09:34, 10:34, 11:34

Von Davos Platz können Sie alternativ via Filisur und Reichenau-Tamins reisen:

Ab Davos Platz07:3108:3109:3110:18*11:31
Ab Reichenau09:0510:0511:0512:0513:05
An Ilanz09:3010:3011:3012:3013:30

Rückfahrt: Von Ilanz nach Chur / Klosters / Davos (via Landquart)

Ab Ilanz14:2415:2416:2417:2418:24
An Chur15:0216:0217:0218:0219:02
An Klosters Platz15:5816:5817:5818:5819:58
An Davos Dorf16:2617:2718:2519:2520:25
An Davos Platz16:3317:3318:2919:2920:30

Nach Klosters Dorf können Sie entweder mit dem Bus von Klosters Platz fahren (gratis für Zugprofi-Kunden mit Aufenthalt in der Region Davos Klosters) oder in Landquart den Zug nehmen.
Passende Züge ab Landquart nach Klosters Dorf:
→ ab 15:47, 16:47, 17:47, 18:47, 19:47
→ an 16:22, 17:22, 18:22, 19:22, 20:26

Erlebniszug Rheinschlucht:
Samstag/Sonntag vom 13. Mai bis 22. Oktober 2023

Landquart ab 07:58
Chur ab 08:34 / 10:42 / 13:02
Ilanz an 09:23 / 11:23 / 14:00

Ilanz ab 09:50 / 11:41 / 15:58
Chur an 10:30 / 12:29 / 16:42
Landquart an 17:26

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